Stuttgarts älteste
und längstbestehende Videothek
schloss nach 27 Jahren zum 31.Januar 2008
Franz Mergel geht in den wohlverdienten Ruhestand.
Fotos:Rainer Fiechtner
Filme sind sein
Leben: Franz Mergel blickt auf zwei Jahrzehnte als
Filmvorführer (1965-1985) und auf 27 Jahre als Videothekinhaber zurück.
1951 ist Franz Mergel nach Stuttgart gekommen. Als Donauschwabe
(Geburtsstadt Belgrad) musste er
nach dem Zweiten Weltkrieg aus der alten Heimat flüchten. Da
die Familie Verwandte in Rot hatte, kamen die Mergels nach
Stuttgart. In Beutelsbach arbeitete Franz Mergel als Mechaniker.
Dann kam das Jahr 1965.
Franz Mergel
stattete dem Sohn
und Pächter der Heimatlichtspiele in Rot, Klaus Holzmer, einen Besuch ab. Er suchte einen Nebenjob.
Und er sollte ihn bekommen.
Das Leben seiner Familie spielte sich fortan häufig in den
Heimatlichtspielen ab. Die Mergels pachteten die Bar und den
Süßwarenverkauf. Seine Fähigkeiten als Mechaniker ermöglichten es Franz Mergel, die
Filme selbst anzuschauen, ohne Angst haben zu müssen, den Moment des
Überblendens zu verpassen. Eine Glocke, die er mit Metallringen
verbunden hatte, warnte ihn drei Minuten bevor die Filmrolle ihr
Ende erreicht hatte.
1985 schlossen die Heimatlichtspiele. Im
unteren Saal betrieb Franz Mergel seit 1989 eine Videothek, die
Leinwand war immer noch da, versteckt hinter ihrem alten Vorhang.
Aus dem oberen Saal des alten Kinos wurde ein Supermarkt.
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