Gründungphase von Stuttgart -Rot

Der Malberg – die Pliensäcker

Wenn man von den Anfängen des Wohngebietes Stuttgart-Rot spricht, so steht ein Gewannname/Flurname im Vordergrund – die Pliensäcker.

Die Pliensäcker sind ein Flurstück nordöstlich von Zuffenhausen am Feuerbach gelegen.

Das Flurstück Pliensäcker lag außerhalb der Bebauung von Zuffenhausen und bestand aus Ackerland und Wiesen. Ein Gebiet, das schon zur Zeit der Bandkeramiker vor 4000 Jahren besiedelt war und von dem Funde aus dieser Zeit vorhanden sind.

Eine Nutzung des Flurstückes außerhalb der Landwirtschaft war die Errichtung der Latrinengruben für Zuffenhausen.

Eine weitere Nutzung war die Errichtung eines Steinbruches am Hang/Anstieg des Rotwegs. Die dort massiv auftretenden Muschelkalkbänke waren unter anderem gesucht als Schotter für den Straßenbau/Gleisbau.

Nach dem ersten Weltkrieg trat in Zuffenhausen eine ernste Wohnungsnot auf.
Von 1910 bis 1925 hatte die Bevölkerung Zuffenhausens um etwa 3000 Einwohner (ca. 30%) zugenommen, wobei die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Einkommensentwicklung der Bürger in keiner Weise damit Schritt hielt.
Besonders angespannt war die Situation für Personen und Familien mit geringem Einkommen.
So gut sie konnte, errichtete die damals noch selbstständige Stadt Zuffenhausen (bis 1.4.1931) Wohnraum. Dieser musste möglichst billig sein, billig an Material für die Häuser und billig von Seiten des Grundstückspreises.

Unter diesen verschiedenen Betrachtungsweisen beginnt 1928 die Bebauung des Flurstückes Pliensäcker mit der Errichtung einer Straße, der Pliensäcker Straße,  abgeleitet vom Flurnamen, und vier jeweils dreigeschossige Gebäude mit zusammen 24 Wohnungen. Es handelt sich um die Gebäude Pliensäcker Straße 2, 4, 6 und 8, die damit sozusagen als Keimzelle des gesamten Stadtteiles Stuttgart-Rot angesehen werden können.

Die Häuser sind traditionell handwerklich aufgemauert, verfügen über Satteldächer, versposste Holzfenster mit Klappläden aus Holz.
Prägend ist die großzügige Begrünung zwischen den Gebäuden. Dadurch wurden gute Belichtungs- und Belüftungsverhältnisse geschaffen. Eine Begrünung die im Stadtkern von  Zuffenhausen so nicht vorzufinden war.


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