Das Gebiet von Rot war schon in der jüngeren Steinzeit
besiedelt.
Als vor 5000 Jahren die ersten Siedler aus dem mittleren Donauraum, auf der Suche nach neuem
Lebensraum, unser Gebiet erreichten, fühlten sie sich wohl auf den fruchtbaren Böden
von Rot und Freiberg.
Dort hinterließen die Bandkeramiker, wie man sie nach
ihren bandverzierten Tongefäßen
nannte, ihre ersten Spuren: Tonscherben, Feuersteinwerkzeuge,
Pfeilspitzen aus Flintstein,
Mahl- und Reibesteine und allerlei Werkzeuge aus Knochen.
Wo sie siedelten, verlief nicht nur ein uralter Völker-Fernweg, der
Rotweg, sondern am nahen
Feuerbach fanden sich auch Fischgründe.
Die Ansiedlung gehörte
wohl zu den größeren der jüngeren Steinzeit, sie reichte von der Höhe des Burgholzes
beim früheren Steinbruch am Vorderberg über das heutige Rot hinweg bis zur Eisenbahnlinie
Kornwestheim-Untertürkheim.
Die keltische Besiedlung um 300 vor Chr. brachte
die erste Hochblüte mit Schmuck, Waffen, Gebrauchsgegenständen aus
dem neuen Metall Bronze, aber auch die ersten Münzen aus Gold,
wie Funde auf dem Rotweggelände beweisen.
Auch belegt ist, dass die ehemalige Römerstraße
vom Römerkastell auf der Steig in
Cannstatt nach Benningen und Wahlheim durch Roter Gebiet ging. Zu
sehen ist heute nichts
mehr davon. In Kornwestheim können noch Überreste dieser Straße,
der "Steinernen Straße",
besichtigt werden. Die Römer haben sich nicht auf Roter Gemarkung
niedergelassen,
ganz im Gegensatz zu unserer Nachbargemeinde Zazenhausen, wo Römische
Gutshöfe
(Villa rustica) nachgewiesen sind.
Leider sind aus der Vergangenheit im Gebiet Rot keine
nennenswerten historischen Funde
oder Baudenkmäler mehr zu verzeichnen.
Und wenn es historische Bodendenkmäler gegeben haben sollte, so
sind sie mit Sicherheit
während der rasanten Hauptbebauung des Wohngebietes Rot in den 50/60er
Jahren zerstört worden.
In diesem Zeitraum dachte man nur sekundär an den Denkmalschutz.
Beispiele für die Geringschätzung des Denkmalschutzes in dieser Zeit gibt es zur Genüge
in Stuttgart.