Der Turm auf dem Burgholzhof   
  

Bis 1934 war der Burgholzhof ein großes landwirtschaftliches Gut. Wegen der Aussichtslage auf dem Höhenrücken ließ der Cannstatter Verschönerungsverein im Jahr 1891 den Turm bauen. 
Der Burgholz-Turm wurde am 19.September 1891 in Gegenwart von Kronprinz Wilhelm - dem späteren König Wilhelm II. - festlich eingeweiht. Er ist 25 Meter hoch und hatte eine Turmstube, die von Gottlieb Daimler eingerichtet wurde.

Er ist der einzige der großen Aussichtstürme der Landeshauptstadt, der die Kriegswirren überstanden hat.

Nach 1945 war der Turm gesperrt. Damit wurde ein Überblick über die am Fuße des Turmes liegende Kaserne Robinson Barracks der amerikanischen Streitkräfte verhindert. Nach Ende des "Kalten Krieges" wurde der Turm 1986/1987 durch den Verschönerungsverein Pro-Alt-Cannstatt saniert und wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den ersten Jahren war noch ein Fotografierverbot vorhanden, mit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte fiel dieses Verbot.

 

Unter Spaziergängern ist der Burgholzhof längst kein Geheimtipp mehr. Schöner Ausblick, wenig Verkehr, und die Weinberge zaubern einen Hauch von Toscana in die Schwabenmetropole. Wer allerdings den ultimativen Rundblick auf Stuttgart haben will, braucht Muskelkraft. Auf den Burgholzturm führt nämlich kein Aufzug, sondern nur Stufen. Belohnt werden die Treppensteiger mit einer tollen Aussicht. Sie reicht vom Neckartal über den Württemberg und den Kappelberg bis ins Remstal und zur schwäbischen Alb. Die Weinberge liegen dem Betrachter direkt zu Füssen, der Neckar schimmert grün, das weiße Dach des Daimlerstadions blitzt in der Sonne und in der Ferne ist die Silhouette der Rotenberger Grabkapelle zu sehen.

Drehen wir uns um 180 Grad so haben wir einen herrlichen Blick auf die Gemeinde Stuttgart-Rot. Über das schöne  Wohngebiet der Robinson and Grenadier Family Housing schweift unser Blick über Rot. Wir sehen die markanten Hochhäuser Romeo und Julia, die Hochhäuser BAWOK und das Emanuel Grötzinger Haus der evangelischen Kirche, die Auferstehungskirche und die Dreifaltigkeitskirche. Im Hintergrund sehen wir die Silhouette von Kornwestheim.