Der interkulturelle Garten des Roter Bürgerhauses - ein Treffpunkt aller Roter Bürger

Im Mai 2007 wurde das neue Bürgerhaus an der Auricher Straße eröffnet. 
Damit nicht nur im, sondern auch um das Haus herum Leben herrscht, wurde in den vergangenen Monaten ein interkultureller Garten angelegt.

Am Mittwoch den 21.6.2007 wurde der interkulturelle Garten des Roter Bürgerhauses eingeweiht.

An diesem Mittwochabend konnte man es schon von weitem riechen.
Irgend etwas Besonderes tat sich da beim neuen Bürgerhaus, auch viele Menschen hatten sich eingefunden. 
Ein gemauerter Holzbackofen, der ein Teil des interkulturellen Garten ist, hatte zu ersten Mal richtige Ofenhitze.

Allerlei internationale Spezialitäten, donauschwäbisches Holzofenbrot, türkisches Börek, pakistanisches Cebati sowie polnisches Weißbrot kamen in den Ofen und wurden anschließend mit verschiedenen Aufstrichen versehen und dann mit großem Genuss verzehrt. 

Die Idee für den Ofen stammt von Michael Keller
Der Donauschwabe kam 1952 aus der ungarischen Batschka nach Rot. 
„Ich trage den Heimatgedanken immer noch in mir”, erklärte Keller den zahlreichen Gästen. 
Die spezielle Konstruktion des Ofens stammt aus seiner alten Heimat. 
Hintergedanke für das gemauerte Bauwerk ist aber auch noch ein anderer: 

„Das tägliche Brot ist das Grundelement der menschlichen Ernährung.”

Seit einem Jahr waren die Teilnehmerinnen des Kurses „Deutsch aktiv” im Rahmen eines LOS-Projekts (Lokales Kapital für soziale Zwecke) zusammen mit der Projektgruppe Bürgerhaus damit beschäftigt, den Garten zu planen und anzulegen. 
Ein gutes Dutzend ausländischer Frauen lernt in dem Kurs unter Leitung von Bettina Schneider an der Uhlandschule den Umgang mit der deutschen Sprache. Eine von ihnen ist Anna Bratek. Die gebürtige Polin kam vor neun Jahren nach Stuttgart. „Daheim bin ich nie dazu gekommen, die Sprache zu lernen. Im September 2006 habe ich den Kurs begonnen, jetzt kann ich meinem Sohn viel besser bei seinen Hausaufgaben helfen”, berichtete die 31-Jährige. Sie freut sich, dass es nun einen Platz gibt, wo sie sich mit Menschen aus ihrem Stadtteil treffen kann.

Zum interkulturellen Garten gehört auch ein Teil hinter dem Haus, wo einige Keramiksäulen aufgestellt worden sind. 
Sie wurden von Architekt Wolfgang Zaumseil zusammen mit Senioren aus dem Haus Adam Müller-Guttenbrunn und Kindern aus der Gustav-Werner-Schule für Schüler mit geistiger Behinderung gestaltet. 
Auch bei diesem Projekt konnten Vorurteile abgebaut und neue Freundschaften geschlossen werden.          .

Schon seit längerer Zeit hat sich bis ins Stuttgarter Rathaus herumgesprochen, dass in Rot wirklich das passiert, was anderswo oft propagiert, aber selten erreicht wird - die Integration ausländischer Mitbürger in die Strukturen vor Ort. „Man merkt”, erklärte Martha Aykut von der Stabsabteilung für Integrationspolitik, „dass hier ein Ort der Begegnung geschaffen wurde für Jung und Alt, Zugewanderte und Deutsche.” Dem schloss sich Bezirksvorsteher Wolfgang Meyle an: „Es ist ein Treffpunkt aller Kulturen und aller Generationen.”

Textpassagen aus: Bernd Zeyer (lokale Presse) Herzlichen Dank von den Stadtteilgeschichtlichen Sammlungen Rot.


???, Michael Keller und das erste im Holzofen gebackene Brot

Das Meisterwerk, der neue Backofen

Michael Keller im Gespräch mit Bernd Zeyer

Dieter Kupsch und Michael Keller

Alle Fotos:Rainer Fiechtner