Die erste Phase der Bebauung - Der Malberg

Fragt man nach der ersten planmäßigen Bebauung größeren Ausmaßes, so stößt man zunächst 
auf ein mit dem Flurnamen Malberg bezeichnetes Gebiet. Die Bebauung dieses ehemaligen 
Muschelkalk-Steinbruchgeländes beginnt 1928 mit der Errichtung von vier jeweils dreigeschossigen Gebäuden mit zusammen 24 Wohnungen. 

Es handelt sich um die Gebäude Pliensäckerstraße 2 bis 8, die damit sozusagen als Keimzelle des gesamten Stadtteiles angesehen werden können. 
Im Zeitraum bis 1935 wurden drei weitere Gebäude errichtet. Auch diese gibt es heute noch, sie 
tragen die Hausnummern 18 bis 22. Nicht mehr vorhanden ist dagegen eine größere Anzahl von
zum Teil festen, teilweise aber auch provisorischen Bauten westlich der Pliensäckerstraße bis hin zum Feuerbach.
Hintergrund der Bautätigkeit im Bereich Malberg war die nach dem ersten Weltkrieg aufgetretene 
Wohnungsnot. Von 1910 bis 1925 hatte die Bevölkerung Zuffenhausens um etwa 3000 Einwohner 
(ca. 30%) zugenommen. So gut sie konnte errichtete die damals noch selbstständige Stadt 
Zuffenhausen Wohnraum. Da die Gebäude am Malberg hauptsächlich von ärmeren Leuten und 
kinderreichen Familien bewohnt waren, genoss diese Gegend in den bürgerlichen Kreisen 
Zuffenhausens keinen besonders guten Ruf. Zum negativen Beigeschmack im buchstäblichen 
Sinne trugen außerdem die städtischen Latrinengruben und die Stallungen des Gemeindebocks 
bei, die sich in der Nähe der Häuser des Malbergs befanden. Bei der baulichen Erweiterung des 
heutigen Autohauses Marquardt stieß man unerwartet auf die Reste der Latrinengruben, was dem 
Bauherren zusätzliche Kosten verursachte. 
Für die Zuffenhäuser Kraftsportvereine waren viele Malberger Sportler die Leistungsträger 
schlechthin. Aber es waren nicht die Armen und Kinderreichen, sondern die starke Anzahl von
"Rabauken", die den schlechten Ruf des Malberg begründeten. Es war in den 60er Jahren oft
unmöglich, ohne Streit und Ärger als "Nicht-Malberger" das Wohngebiet zu betreten. Die Stadt
hat in den 70er Jahren reagiert und den "Rabauken" Wohnraum in anderen Wohngebieten zugewiesen.